«In jedem von uns steckt ein Monster»
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Ingrid Betancourt

«In jedem von uns steckt ein Monster»

Im Interview mit der Weltwoche erzählt die ehemalige Farc-Geisel Ingrid Betancourt, wie sie sechs Jahre lang im Dschungel überlebte, warum sie ihre Peiniger trotz brutaler Demütigungen nicht hasst und wie sie mit der neuerlangten Freiheit ringt.

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11.09.2008
Frau Betancourt, sie waren über sechs Jahre lang unter unmenschlichen Bedingungen im kolumbianischen Dschungel gefangen. Was gab Ihnen die Kraft durchzuhalten? Die Familie. Zu wissen, dass es Leute gibt, die auf dich warten. Die Familie gibt mir auch heute den wichtigsten Rückhalt. Obwohl es nicht einfach ist. Meine Befreiung kam überraschend. Zuerst war diese überwältigende Freude, dann merkst du plötzlich: Alle haben ihr eigenes Leben geführt, und du gehörst da nicht mehr dazu. Das ist ein Schock. Ich muss nun mein eigenes Leben neu aufbauen, wieder bei null anfangen. Und doch: Wenn ich am Morgen aufstehe, danke ich als Erstes dafür, dass ich noch am Leben bin. Und frei. Eine wich ...
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