Manchmal ermisst man grosse Verschiebungen an Kleinigkeiten, an einzelnen Wörtern gar. Nach dem Eklat im Weissen Haus fordert Nato-Generalsekretär Mark Rutte von Wolodymyr Selenskyj, er müsse sich bei Donald Trump «entschuldigen».
Bisher hat niemand je etwas von Selenskyj in dieser Art gefordert, schon gar nicht ein Nato-Generalsekretär. Die Forderung widerspricht auch der gängigen Darstellung im Mainstream, dass Trump an der Eskalation des Treffens im Weissen Haus schuld sei.
Rutte redete Selenskyj in zwei Telefonaten ins Gewissen: «Ich habe ihm gesagt, dass wir vereint stehen müssen. Die Vereinigten Staaten von Amerika, die Ukraine und Europa müssen der Ukraine einen dauerhaften Frieden bringen.»
Er erklärte Selenskyj auch, dass die Ukraine ohne die Unterstützung Amerikas «nirgends» wäre. Ein Satz, der auch ein Licht auf die Europäer wirft, die sich jetzt so gross aufspielen.
«Und ich habe ihm gesagt, wir müssen Trump Anerkennung dafür zollen, was er früher getan hat, was Amerika damals getan hat und auch was Amerika jetzt tut.»
Das ist eine Zeitenwende im Umgang mit dem ukrainischen Präsidenten. Trump hat – einmal mehr – mit einem einzigen gnadenlos offenen Auftritt mehr bewegt als andere Politiker in ihrer ganzen Karriere.
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