Es gibt, sicher nicht nur in Deutschland, viele «Comedians», die weder komisch noch witzig sind, dafür aber geschmacklos. Auch gibt es solche, die gerne Minderheiten oder Mehrheiten niedermachen. Den deutschen Spiesser veralbern gehört zu ihren leichtesten Übungen.
Geschmacklos auf Platz eins: ein gewisser Böhmermann. Doch auch der heissgeliebte Harald Schmidt konnte keiner Geschmacklosigkeit widerstehen. Heute würde man ihm vieles nicht mehr durchgehen lassen, alle sind empfindlich geworden. Böhmermann wiederum wäre mir egal, wenn er nicht von des Bürgers Zwangsabgabe und unverhältnismässig hoch bezahlt werden würde.
Insofern wäre zu Luke Mockridge nicht viel zu sagen. Er gehört zu Sat 1, und man kann selbst entscheiden, ob man den Kanal buchen will oder nicht. Und natürlich kann sich auch Sat 1 entscheiden, was und wen es senden will oder nicht. Mockridge wird dort erst mal auf Eis gelegt, weil er im Zusammenhang mit den Paralympics den folgenden Satz gesagt hat: «Es gibt Menschen ohne Beine und Arme, die wirft man in ein Becken – und wer als Letzter ertrinkt, der hat halt gewonnen.»
Das mag geschmacklos sein, und vor allem ist es nicht witzig, zumal die Paralympics auf wirklich eindrucksvolle Weise gezeigt haben, was Menschen sich trotz Einschränkungen abverlangen können. Aber ist der flaue Gag diskriminierend? Finde ich nicht. Gleichberechtigung ist erreicht, wenn Schwule über Schwulenwitze und Frauen über Blondinenwitze lachen können. Diskriminierend ist vielmehr, wenn über körperlich Eingeschränkte keine besseren Witze gemacht werden.
Es sollte ein Menschenrecht geben darauf, qualifiziert veralbert zu werden.
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