Die Europäer, die Vertreter der EU schmollen. Sie fühlen sich übergangen, weil Trump mit Putin redet, weil Amerikaner und Russen zusammensitzen und über eine mögliche Friedenslösung für die Ukraine erste Sondierungsgespräche führen.
Das beleidigte Schmollen der Europäer ist fehl am Platz. Sie haben ihr Abseitsstehen sich selbst zuzuschreiben. Dieser Krieg dauert nun schon drei Jahre, er hat unzählige Tote gefordert und eine junge Generation auf beiden Seiten zerstört.
Doch Brüssel fiel nichts anderes ein, als die russischen Angreifer zu isolieren, moralisch zu ächten und mit Sanktionen zu belegen. Klar, auch dies sind Waffen im politischen Ringen.
Aber die Europäer – mit der Ausnahme des Ungarn Viktor Orbán und anderer – verzichteten dabei auf jede Diplomatie.
In ihrem moralistischen Eifer verpeilten sie jeden Realismus.
Und sie vergassen, dass die Kunst und das Wesen der Diplomatie gerade auch darin liegen, Gegner an den Tisch zu bringen und mit jenen zu reden, mit denen man nicht übereinstimmt.
Keinen Plan zu haben und sich dann zu beschweren, wenn wie Trump einer kommt, der einen Plan hat – das ist peinlich und zeigt, in welch aussenpolitische Sackgasse sich der Alte und alt aussehende Kontinent begeben hat.
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