Der deutsche Kanzler Olaf Scholz soll bei der Lektüre des Buchs geweint haben.
Das Buch muss also der Hammer sein! Es ist zuerst in den USA im Jahre 2016 erschienen, wo es ein Millionenerfolg wurde. 2017 wurde es in deutscher Übersetzung vom Ullstein-Verlag auf den Markt gebracht, wo es ebenfalls erfolgreich war. Nun ist die deutsche Ausgabe vergriffen – und sie wird auch nicht wieder aufgelegt.
Denn das Buch ist die «Hillbilly-Elegie», geschrieben von J. D. Vance, und den findet der Ullstein-Verlag unappetitlich, seit er Running Mate von Donald Trump ist.
Was das mit dem Buch zu tun hat? Nichts. «Zum Zeitpunkt des Erscheinens», so der Verlag, «lieferte das Buch einen wertvollen Beitrag zum Verständnis des Auseinanderdriftens der US-Gesellschaft.» Tut es das nicht mehr?
Ach, es ist ja nicht das Buch, es ist der Autor, der stört: Vance vertrete «eine aggressiv-demagogische, ausgrenzende Politik».
Haltungsstark cancelt der Verlag nun das Buch und verzichtet auf garantiert hohe Umsätze. Denn: «Seit über 100 Jahren (prägen) Liberalität und Toleranz den Geist der Ullstein Buchverlage», so wirbt der Verlag für sich.
Müssen wir Liberalität und Toleranz jetzt neu definieren?
Vielleicht findet sich beides jetzt beim Verlag YES Publishing, der am 15. August eine Neuauflage der «Hillbilly-Elegie» herausgeben wird.
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