Seit 2013 gehört Meret Schneider zu den intensivsten Nutzern der Plattform X (vorher Twitter). Kein Tag vergeht, ohne dass die Grüne-Nationalrätin das Gefäss braucht, um ihre Positionen für alle zugänglich zu posten.
Damit nimmt sie kein Blatt vor den Bund.
Heute zum Beispiel:
Liebe Männer, die mir aktuell schreiben, für wie unfickbar sie mich halten. Es mag Sie erstaunen, lieber Roland1291, aber ich hatte jetzt auch wirklich keinerlei sexuelles Interesse an Ihnen. Sie brauchen sich diesbezüglich echt keine Sorgen zu machen, da kann ich Sie beruhigen.
— Meret Schneider (@Schneimere) February 17, 2025
Oder gestern warnte sie vor einem Wiedererstarken des Faschismus:
Nur, weil wir uns den 30er-Jahren nähern: Wir sind uns hier schon einig, dass wir sowas wie in den letzten 30ern nicht noch einmal wollen, oder?
— Meret Schneider (@Schneimere) February 16, 2025
Sie versucht es aber auch mit Poesie:
Frühlingsblumen beim Morgenspaziergang trotz Frostnacht. Denkt euch selbst die Metapher angesichts der Weltlage dazu, mir ist das zu pathetisch. Die Welt ist auch schön, trotz allem. #WeekendVibes pic.twitter.com/xBDGdr8uR6
— Meret Schneider (@Schneimere) February 16, 2025
Da haben wir eine Bundesparlamentarierin, die nach Lust und Laune ihre Befindlichkeit in die Welt hinausposaunt.
So weit, so gut.
Aber offensichtlich ist es der Zürcherin nicht ganz wohl bei der Sache. Via Tages-Anzeiger teilt sie mit: «Die EU geht schon lange gegen Tech-Giganten vor, und wir sind einfach tatenlos», sagt Schneider. Plattformen wie X, Facebook oder Tiktok seien eine Gefahr für die Demokratie, der Wahlkampf in Deutschland zeige dies deutlich. «Posts, die der AfD nützen, werden gepusht, gegnerische Inhalte hingegen unterdrückt.» Und: «Notfalls müssen X oder Tiktok gesperrt werden»
Meret-Schneider ist ein interessanter Fall. Sie steht exemplarisch für die aktuelle Entwicklung in den sozialen Medien. Sie will an die Schmerzgrenze gehen und jederzeit mit dem Zweihänder auf andere Benutzer losgehen, die Dinge sagen, die ihr nicht in den Kram passen.
Umgekehrt ist ihre Toleranz an einem kleinen Ort. Es soll verboten werden, was Schneider als gefährlich betrachtet.
Ein schönes Demokratieverständnis, könnte man sagen.
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