Die Reaktionen der Welt auf den Realitätsschock, den Donald Trump und sein Vize J.D. Vance dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj verpassten, sind geteilt. Ungeteilt sind die Parteinahme und Solidarität für Selenskyj in den deutschen Altparteien, allen voran beim Kanzler in spe Friedrich Merz.
«Lieber Wolodymyr Selenskyj, wir stehen der Ukraine in guten und in schwierigen Zeiten bei», schrieb Merz auf X. «Wir dürfen niemals Aggressor und Opfer in diesem schrecklichen Krieg verwechseln.»
Die FAZ sprach derweil von der «schwärzesten Stunde einer dunklen Präsidentschaft» – und meinte damit nicht Selenskyj, sondern Trump. Das riesige Loch in der Front gegen Putin müsse «Europa stopfen, und zwar jetzt». Auch Merz habe «keine Zeit».
Tatsächlich setzt sich der voraussichtliche neue deutsche Kanzler einem massiven Druck aus. Wer sich so weit aus dem Fenster lehnt, kann kaum mehr zurück.
Ob die deutschen Wähler und Steuerzahler allerdings fähig und bereit sind, ein solches Loch zu stopfen und Hunderte Milliarden Euro in die Ukraine zu pumpen, ist eine andere Frage.
Statt den Krieg nur immer weiter zu befeuern, könnte man sich ja auch ernsthaft um einen für beide Seiten annehmbaren Frieden bemühen.
Es ist wohl auch diese Weigerung, die Trump so enerviert hat. Merz könnte seine Parteinahme noch teuer zu stehen kommen.
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