Seit Jahren ist der Landmann in Verruf: als Trinkwasservergifter, Insektentöter und Tierquäler. Doch wer ahnte schon, dass weit schlimmer die Landfrau ist! Sie lockt mit raffinierten Backkünsten, deren Zutaten sie verschweigt. Und so gerät manch unschuldiger m/w/d beim Besuch eines Weihnachtsmarkts in die Fänge von mit Glücksschweinchen dekorierten Torten, die nichts als ein Anschlag auf die Gesundheit sind.
Damit muss Schluss sein!
Denn laut der EU-Verordnung Nr. 852/2004, meldet die Bild, befindet sich in der Küche der Landfrauen ein «Lebensmittelunternehmen», für das strenge Regeln gelten.
Die EU kümmert sich! «Oberster Grundsatz ist, dass jeder, der in der Lebensmittelbranche tätig ist, in jeder Phase des Produktionsprozesses für einen hygienischen und sicheren Umgang mit Lebensmitteln, d. h. frei von Kontaminationen durch lebensmittelbedingte Gefahren, sorgen muss.»
Die Landfrauen müssen sich regelmäßig die Hände gewaschen haben und rundum gesund sein: Zeugnis vom Gesundheitsamt! Und in keimfreien Küchen ihr Werk tun. Zu jeder Torte muss es selbstredend eine Zutatenliste samt Allergenen geben und die Kühlkette ist einzuhalten. Also! Wer weiß, wie viele Menschen schon an Landfrauentorten gestorben sind.
Immerhin: Es gibt Ausnahmen, jedenfalls für Veranstaltungen, die kleiner sind als der Weihnachtsmarkt in Bordesholm (Schleswig-Holstein) mit etwa 8000 Besuchern. Den gibt es schon seit fast 50 Jahren. Und seit ebenso vielen Jahren verrichten dort die Landfrauen ihr schändlich Werk.
Schon hört man von Aufrufen zur Solidarität: Meidet Bordesholm! Denn wenn weniger als 8000 den Weihnachtsmarkt besuchen, darf wieder gebacken werden. Lasst Torten fliegen!
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