Der Abgang von Christian Dussey als Direktor des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB) beschäftigt weiterhin die Parlamentarier.
Zentrale Frage: Warum warf der Spitzenbeamte den Bettel hin?
Ein Politiker, der namentlich nicht genannt werden möchte, aber der seit vielen Jahren mit der Materie vertraut ist, hat im Gespräch mit der Weltwoche eine spannende These aufgestellt.
Sie geht so: Dussey übernahm den Posten im April 2022. Damals sei die Welt für den NDB noch in Ordnung gewesen, so der Volksvertreter.
Unter den westlichen Geheimdiensten sei klar gewesen, wer Freund und wer Feind sei. Alle hätten vor russischer Desinformation, Chinas Begehrlichkeiten auf Taiwan und dem Erstarken rechter Regierungen gewarnt.
Der NDB habe deshalb einfach übernehmen können, was andere Geheimdienste – vor allem die USA und Joe Biden – vorgaben.
Seit der Wahl von Donald Trump ist die Lage plötzlich unklar – und viel komplexer.
Der NDB stehe jetzt unter Druck, so der Informant. Die Schlapphütte müsste jetzt eigene Positionen erarbeiten.
Einfach die amerikanische Einschätzungen zu übernehmen, sei jetzt angesichts der politischen Stimmung in der Schweiz nicht mehr möglich.
«Diese Erkenntnis dürfte Dussey endgültig überfordert und seinen Abgang beschleunigt haben», ist der Parlamentarier überzeugt.
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