Die Demonstration in Einsiedeln gegen AfD-Politikerin Alice Weidel erregt weiter die Gemüter im Klosterdorf (Weltwoche Nr. 9, «Kampfzone Einsiedeln»).
Das zeigt ein Inserat im Anzeiger von Einsiedeln, das Oswald Rohner geschaltet hat. Der Jurist ist im Wallfahrtsort eine bekannte Persönlichkeit. Er amtete von 1982 bis 2016 als Gerichtspräsident der Schwyzer Gemeinde und ist Mitglied der FDP.
Rohner kritisiert den Aufmarsch mit markigen Worten: «Am Samstag, den 22.02.2025, haben Nicht-Einheimische meine Heimat, Ihren Familienrückzugsort, den Bezirk Einsiedeln, missbraucht, um Sie (Alice Weidel) in Wort und Bild als Nazi niederzumachen. Auf einem Bild sind Sie mit Hitlerschnauz zu sehen. Das ist unüberbietbare Gehässigkeit, und das ausgerechnet von Leuten, die den Kampf gegen Hass und Hetze auf ihre Fahnen geschrieben haben, die von Nächstenliebe und Menschenwürde reden.»
Gleichzeitig freut ihn die Reaktion der Bevölkerung. «Videos zeigen, dass die Einsiedler Bevölkerung diese ungebetene linke Horde ausgepfiffen haben. Sie war in Einsiedeln unerwünscht aufgetaucht. Wir hatten diese politisch fehlindoktrinierten Krakeele nicht eingeladen.» Die Solidarität der Einsiedler mit Frau Dr. Weidel und Ihrer Familie sei riesig gewesen.
Tatsächlich zeigte ein Augenschein vor Ort, dass viele Einheimische überhaupt keine Freunde daran hatten, dass Linksaktivisten eine Mitbewohnerin bedrohten, und wehrten sich am Strassenrand lautstark gegen die Manifestation.
Die Verantwortlichen in Einsiedeln haben offenbar realisiert, dass die Bewilligung der Demonstration ein Fehler war. Der Einsiedler Bezirksammann Hanspeter Egli (Mitte) sagt zu SRF und versucht auf jeden Fall, die Wogen zu glätten: «Einsiedeln ist sich solche Veranstaltungen nicht gewöhnt. Und ich hoffe auch, dass wir uns nie daran gewöhnen müssen.»
Mit diesem Statement dürften wohl alle Einsiedler einverstanden sein.
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