Am Samstag – einen Tag vor den Bundestagswahlen in Deutschland – wollen Linke in Einsiedeln aufmarschieren.
Grund für ihren Auftritt: AfD-Kanzlerkandidatin und Co-Parteichefin Alice Weidel wohnt mit Frau und zwei Kindern im Schwyzer Wallfahrtsort mit dem prächtigen Barockkloster.
Die Demonstration, so lassen die Aktivisten via 20 Minuten wissen, finde «in Solidarität mit den grossen Demonstrationen gegen rechts in Deutschland» statt.
Man kommt sich vor wie im falschen Film.
Gerade die Schweiz zeigt, dass es möglich ist, dass rechte und linke Parteien zusammen regieren.
Die SVP sitzt seit 1929 – der erste Bundesrat war der Berner Rudolf Minger – und die SP seit 1943 – mit dem Zürcher Ernst Nobs – in der Exekutive. Die Volkspartei prägt das Land damit seit bald hundert Jahren entscheidend mit. Sie überstand auch die nationalsozialistische Diktatur in Deutschland.
Statt zu demonstrieren und die sogenannte Brandmauer zu feiern, sollten die Schweizer den Deutschen freundlich und höflich erklären, welche Vorteile es hat, wenn Politiker mit unterschiedlichen Haltungen und Positionen an der Spitze des Landes stehen. Und dass es nicht funktioniert, wenn ein Fünftel der Bevölkerung ausgegrenzt wird.
Wir brauchen keine «Demos gegen rechts» – wir brauchen Konsens und demokratische Entscheidungen, die von allen mitgetragen werden.
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