Wenn #MeToo das Gehirn vernebelt
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Essay der Woche

Wenn #MeToo das Gehirn vernebelt

Im Zuge der #MeToo-Debatte ist es normal geworden, Männer für Übergriffe zu beschuldigen, die Jahre zurückliegen. Dabei weiss man aus der Neuropsychologie, dass unser Gedächtnis in solchen Fällen äusserst unzuverlässig ist.

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08.11.2018
Wissen Sie noch, wer gestern vor Ihnen an der Kasse wartete? Oder welche Personen vorgestern Ihnen im Zug gegenübersassen? Oder was Sie vor einem Monat abends assen? Sind Sie sicher? Der Gedächtnisforscher Hermann Ebbinghaus zeichnete schon um 1885 die «Vergessenskurve» auf, die zeigt, wie rasch Gedächtnisinhalte verlorengehen. Seither sind unzählige weitere Studien zu dem Thema gemacht worden, die belegen: Falls wir nicht regelmässig repetieren, vergessen wir die meisten Ereignisse – bisweilen zu unseren Ungunsten, bisweilen zu unserem Glück. Gedächtnislücken füllen wir durch Ideen auf, welche zur jeweiligen Situation passen: Un ...
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