Was braucht ein Toter noch ein Herz

Eine Volksinitiative will die Bevölkerung zur Organspende drängen und argumentiert mit Moral und Nützlichkeit. Ist Sterben bald ein altruistischer Akt?

Jeder, der nicht zu Lebzeiten nein sagt, kann nach dem Tod sein Herz verlieren. Oder seine Lunge, Leber oder Niere. Das verlangt die im März eingereichte Volksinitiative «Organspende fördern – Leben retten». Das Begehren verfolgt prima vista ein gutes Anliegen. Mehrere hundert Personen würden hierzulande sehnlichst auf Spenderorgane warten, zwei Menschenleben pro Woche könnte man retten, wenn genügend Organe verfügbar wären, sagen die Initianten. Sie verweisen auf Umfragen, gemäss denen vier Fünftel der Bevölkerung offenbar bereit sind, ihre Organe dereinst zu spenden, ihren Wunsch aber aus welchen Gründen auch immer ni ...