Warten auf den Musenkuss
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Literatur

Warten auf den Musenkuss

Als Schriftsteller schufen sie Jahrhundertwerke, bis sie schlagartig die Inspiration verliess. Sie taten alles, um ihre Kreativität zurückzugewinnen: Rilke lebte als Asket, Hesse hoffte auf die Psychoanalyse und Hemingway versuchte es gar mit Elektroschocks.

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22.01.2004
Der Mensch ist nicht souverän; fast nichts haben wir im Griff, nicht mal uns selbst. Es gibt neuralgische Punkte, wo die Abhängigkeit, und erst noch die Abhängigkeit von etwas Unerklärlichem, besonders schmerzhaft spürbar ist. Beim Mann war das, zumindest vor Viagra, die Potenz. Manchmal geht’s, manchmal nicht. Und je mehr man versucht, es zu erzwingen, umso schlimmer wird’s. Ebenso ist es mit der Kunst. Es gibt einerseits die berühmte Schreibblockade, unter der gerade die Grössten zeitweise litten, und es gibt auf der andern Seite das Erstarren der Kreativität in Routine: Der Künstler liefert zwar weiterhin pünktlich Werke ab – der Kunstbetrieb erwartet das wie andere Betrie ...
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