Vorsicht, der will nur spielen

Jonathan Wendel, 24, hat in jeder Stadt eine Freundin. Aber nicht deswegen ist er ein Playboy, sondern weil er der Computerspieler überhaupt ist. Mit dem schnellen Killen verdient der Amerikaner Geld für zwei Leben – und: Respekt. Ja, liebe Eltern, ihr habt richtig gelesen.

«Du weisst nicht, wer das ist? Das ist Fatal1ty, der grösste Gamer der Welt!», sagt ein zehnjähriger Knabe zu seinem Vater und drückt auf den Auslöser seines Fotohandys. Das Sujet: ein hellhäutiger Twen, der starr in den Computer glotzt, auf dem Kopf die grossen Hörer, in der Hand die blinkende Maus. Er trägt ein weisses T-Shirt mit roter Aufschrift: «Fatal1ty: Built to Kill»; zum Töten geboren.
Fatal1ty, Taufname Jonathan Wendel, übt den Beruf aus, von dem Millionen Teenager bisher nur träumen: Er arbeitet als Vollzeit-Videogamer. Und auch wenn es manche Eltern nicht gerne hören: Er lebt gut von diesem Beruf. Jährlich erspielt er 150000 Dollar an Preisgeldern, dazu erhält e ...