Und ewig lockt Lolita
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Und ewig lockt Lolita

Vladimir Nabokovs Jahrhundertroman erhob eine Zwölfjährige zur Pop-Ikone, rührte J. K. Rowling zu Tränen, machte den Autor der Pädophilie verdächtig, Literaturexperten zu Feinden auf Lebenszeit – und ist noch immer ein Tabu. Ein neues Buch erklärt, warum.

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30.10.2008
Sein Manuskript war so gewagt, dass er es mehrmals fast verbrannt hätte, und als es 1953 dann doch vollendet war, wollten die Verlage der USA das Buch nicht einmal anonym erscheinen lassen. Sogar engste Vertraute verboten sich die Lektüre, als fürchteten sie, danach die Freundinnen ihrer halbwüchsigen Töchter attraktiv zu finden. Doch Graham Greene lobte das Werk, kaum dass es zwei Jahre später in der Olympia Press in Paris neben Titeln wie «Weisse Schenkel» erschienen war; einen anderen empörte das Lob, Kolumnen lösten Gegenkolumnen aus, Ministerien erliessen Verbote und hoben sie wieder auf – das Buch war ein Meinungsereignis, noch ehe es in den meisten Ländern der Erde legal ...
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