Mord an einem Freund
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Mord an einem Freund

Als ich vom Mord am russischen Oppositionspolitiker Boris Nemzow erfuhr, ergriff mich im ersten Moment Trauer und Wut. Heute erfüllt mich die Sorge, was die Liquidierung meines Freunds verheissen mag: die Neuauflage einer schrecklichen Vergangenheit. Oder eine noch alarmierendere Zukunft.

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05.03.2015
Boris Nemzow war mein bester Freund unter den russischen Politikern. Ich kannte ihn seit den späten 1990er Jahren, als er vergeblich ­jenen korrupten Autoritarismus anprangerte, der Putin und seine alten Kumpel vom KGB schliesslich an die Macht brachte. Anders als einige russische Demokraten hat er Putin von Anfang an durchschaut. Die KGB-Vergangenheit des neuen Präsidenten behagte ihm nicht, und seine düsteren Jahre in der Verwaltung der Gangsterhochburg St. Petersburg erfüllten ihn mit Sorge. Den politischen Deal, den das neue Regime in Aussicht stellte, ­kritisierte er als unheilvoll und falsch. Die Rus­sen sehnten sich nach Stabilität, sollten dafür aber nicht mit dem Ende de ...
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