Mohn der Angst
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Afghanistan

Mohn der Angst

Nach dem Sturz der Taliban blüht das Geschäft noch besser: Afghanistan ist heute der weltweit grösste Opiumproduzent. Doch der Drogenschmuggel kann die Kuriere das Leben kosten – und mehr. Denn Verluste müssen ihre Frauen bezahlen, und vor allem ihre Töchter.

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15.07.2004
Aziza zittert am ganzen Leib und weicht zwei Schritte zurück. «Ich gehe nicht mit! Ich gehe nicht mit!», ruft die Zwölfjährige, und ihre grünen Augen blitzen. Hadschi Sufi, ein 46-jähriger Opiumbauer aus Südafghanistan, sitzt derweil mit untergeschlagenen Beinen auf einer dünnen Matte und trinkt Tee. Er ist Hunderte von Kilometern gereist, um Aziza, die ihm vor zwei Jahren versprochen worden war, in Empfang zu nehmen. Er hat die 4000 Dollar Opiumschulden ihres Vaters übernommen, und dafür soll er das Mädchen bekommen. Aber sooft er auftaucht, verflucht Aziza ihn und läuft weg. Ihre Mutter Khadidscha schimpft: «Dein Vater ist an allem schuld, er hat dieses Elend über uns gebrac ...
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