Die Fussballwelt blickt nach Deutschland. Doch in Montenegro hat sich eine Tragödie abgespielt, die ganz Europa bewegt. Matija Sarkic, Torhüter des Londoner Zweitligaklubs Millwall und der montenegrinischen Nationalmannschaft, fühlte sich nach einem Restaurantbesuch schlecht. Am nächsten Morgen wurde er tot in seinem Haus gefunden. In britischen Medien war von einer «kurzen und schweren Krankheit» die Rede.
Der Verband Montenegros schrieb: «Zusammen mit seinem Zwillingsbruder Oliver durchlief Matija alle Nachwuchsklassen unserer Nationalmannschaft. Im Trikot des kultigen Londoner Vereins hat er seine Spuren hinterlassen, die noch Teil einer grösseren und schöneren Geschichte werden sollten.»
Sarkic war eine aussergewöhnliche Persönlichkeit. In seiner Heimat wird er als «fröhlicher und immer lächelnder Kerl» beschrieben. Bei Millwall, dem Proletarier-Klub aus dem Londoner Hafenbezirk, gehörte er dank seinem volksnahen Auftreten zu den grossen Publikumslieblingen. Dabei war er als Sohn von Bojan Sarkic, Diplomat und EU-Botschafter, quasi in eine höhere Klasse geboren worden. So erblickte Sarkic das Licht der Welt in der englischen Küstenstadt Grimsby. Seine Fussballkarriere lancierte er in der Akademie des belgischen Traditionsvereins Anderlecht – ehe er auf die Insel zurückkehrte und beim Premier-League-Klub Aston Villa unterschrieb.
Er fing die Bälle als Leihspieler für Wigan, Stratford, Havant, Waterlooville – und später für Shrewsbury, Birmingham und Stoke. Seit vergangenem August stand er bei Millwall im Tor. Es schien sein grosser Durchbruch zu werden. In der Nationalmannschaft seiner Heimat rückte er zur Nummer eins auf. Doch das Schicksal hatte andere Pläne.
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