Kühles Blut

Die läppische Ehrverletzung, mit der sich nun schon die zweite Gerichtsinstanz zu beschäftigen hat, ist nebensächlich. Eigentlich geht es um Kinder. Und einmal mehr sind sie die Leidtragenden, wenn sich Erwachsene Scheingefechte liefern.

Mitte der neunziger Jahre lebte die heute 55-jährige Elsbeth Käser* in Kenia. Die gelernte Arztgehilfin arbeitete dort als Reiseleiterin. Sie verliebte sich in den jetzt 36-jäh- rigen kenianischen Automechaniker John Gambele*, einen Vater von drei Kindern. 1997 heirateten die beiden. Elsbeth forderte ihren Mann auf, in die Schweiz zu kommen, wo er auch Arbeit fand. Zwei seiner Kinder, Zwillinge, folgten ihm. Die Ehe lief nicht gut. Bald warf Elsbeth ihrem Mann vor, er schlage die 13-Jährigen, leitete ein vormundschaftliches Verfahren ein und forderte Kinderschutzmassnahmen. Deshalb wurden die beiden Knaben von Kinderpsychiaterinnen «begutachtet», die auch den Vater befragten. Bei diese ...