«Jede Verhunzung des Deutschen tut mir weh»
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Im Gespräch

«Jede Verhunzung des Deutschen tut mir weh»

Der Berliner Wolf Schneider kämpft als Stildozent und Buchautor für gutes Deutsch. Er liebt alte Wörter und ärgert sich über den Niedergang des Duden und über Kindergelalle im Internet.

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21.08.2008
«Von nun an ging's bergab», sang die Knef 1967. Herr Schneider, wie geht es der deutschen Sprache? Schlecht. Die Hälfte aller Siebzehnjährigen hat noch nie ein Buch gelesen, stösst beim Mailen und erst recht beim Chatten fröhlich alle Regeln um und bekommt als Sprachmodell statt der Bücher das Mik-rofongestammel schwitzender Sportler ins Haus geliefert. Obendrein ist schlech-tes Englisch weithin beliebter als gutes Deutsch. Den ärgerlichsten Beitrag zum Niedergang des Deutschen leistet der Duden: Im Sog von 1968 hat er es sich ja abgewöhnt, das korrekte Deutsch zu erfassen und als Vorbild hinzustellen - er registriert vielmehr den statistisch überwiegenden Sprachgebrauch, auch wo ...
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