Die Bosse lassen diskreter morden
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Italien

Die Bosse lassen diskreter morden

Euphorisch hatte man im Italien der neunziger Jahre den Tod der Mafia prognostiziert. Ein Irrtum. Die neuen Chefs meiden zwar die Massenblutbäder ihrer Vorgänger, aber sie unterwandern Firmen und Institutionen, sie dirigieren Geld und Wählerstimmen.

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07.08.2003
An einem Juliabend im vergangenen Jahr näherten sich mehrere unauffällige Autos einem Bauernhof bei Santa Margherita di Belice, einer Ortschaft unweit der berühmten griechischen Tempel von Agrigent. Fünfzehn führende Mafia-Bosse der Provinz trafen sich an diesem Tag zu einer wichtigen Besprechung, darunter mehrere «capi mandamento», Oberhäupter von Familien. Ein neuer Regionalchef sollte gewählt werden. Als auf die Wahl von Maurizio Di Gati bereits mit Champagner angestossen wurde, stürzten Polizeibeamte herein und nahmen die Anwesenden fest. Unter ihnen befand sich auch ein Mitglied der Provinzregierung von Agrigent und örtlicher Vertreter von Forza Italia, der Partei von Ministe ...
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