«Der Westen hat den Krieg provoziert»
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«Die Russophobie im Westen ist wirklich bemerkenswert»: George Bush mit Wladimir Putin in Sotschi, 6. April 2008.
Bild: ALEXANDER ZEMLIANICHENKO / KEYSTONE

«Der Westen hat den Krieg provoziert»

John J. Mearsheimer ist einer der anerkanntesten Politikwissenschaftler unserer Zeit. Der Professor von der Universität Chicago geht hart mit der amerikanischen Regierung ins Gericht. Sie sei verantwortlich für die Eskalation in der Ukraine. Die Gefahr eines Atomkriegs sei real.

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22.02.2023
Weltwoche: Herr Mearsheimer, Sie sind Professor für internationale Beziehungen an der Universität Chicago und gelten als einer der führenden Vertreter des offensiven Realismus. Was sind, kurz gesagt, die Grundprinzipien dieser Denkschule? John J. Mearsheimer: Als Realist denke ich, dass Staaten sich in erster Linie um ihr eigenes Überleben sorgen. Je mächtiger ein Staat ist, desto wahrscheinlicher überlebt er. Die Staaten tun darum alles, um auf Kosten anderer Staaten mehr Macht zu erlangen. Weltwoche: Ist in einer solchen Welt ein dauerhafter Frieden möglich? Mearsheimer: In der realistischen Theorie nicht. Liberale Theorien kennen solche Szenarien. Welt ...
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