Der Tod des Wortregulators

Unter der Ägide des unerwartet verstorbenen Bundesratssprechers André Simonazzi wurde der Widersinn einer von Bern gesteuerten Demokratie schweizerische Wirklichkeit: statt eines feierlichen Nekrologs die Analyse einer systematisch erarbeiteten Umwälzung.

Der Tod eines Menschen, der jahrelang mit all seiner Energie und steter Raffinesse die Schalthebel der Macht bediente, ist mehr als ein familiäres Schicksal. Dessen politische Würdigung ist eine andere Textsorte als die verständnisvoll gefilterten Nachrufe, die laut und landesweit erschallen. Bundesratssprecher André Simonazzi (SP) hat die behördliche Steuerung der öffentlichen Debatten, ein Dauerärgernis aller freiheitlich denkenden Basisdemokraten, auf die vorläufige Spitze getrieben.

Modernste Informationswaffen

Als Vizekanzler mit dem Zuschrieb «Kommunikation und Strategie» kontrollierte er, unterstützt von Hundertschaften von Beamten, mit seinen drei ...