Der abgekanzelte Kanzler
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Deutschland

Der abgekanzelte Kanzler

Die Autorität von Gerhard Schröder bröckelt in atemraubendem Tempo. Einst als Mann der Tat gefeiert, fehlt ihm heute die Kraft, Deutschland aus der Krise zu führen.

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12.12.2002
Der Kanzler steht breitbeinig hinter seinem Rednerpult, das er wie immer mit beiden Händen umfasst, die Knie leicht durchgedrückt, der Oberkörper bewegungslos. Mit staatstragend sonorer Stimme verkündet er: «Die EU-Erweiterung ist unter Dach und Fach.» Sein dänischer Amtskollege Rasmussen lächelt geschmeichelt, als der Kanzler dessen Arbeit als EU-Ratspräsident lobt. Während die Dolmetscherin die englische Fassung der Kanzlerworte in das Mikrofon haucht, lächelt Rasmussen weiter. Der Kanzler lächelt nicht. Sein Blick schweift erst unruhig über die Journalisten, die sich an diesem trüben Dezembertag im Foyer des Kanzleramtes versammelt haben, geht dann ins Leere, der Unterkiefer ...
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