Das Filigrane und die Wucht
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Jazz

Das Filigrane und die Wucht

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23.09.2010
Es gibt den Begriff des «gelehrten Poeten». Wir halten ihn gern für überholt, Gelehrsamkeit geradezu für ein Hindernis bei der Herstellung von Kunst. Die ereigne sich wie ein Vulkanausbruch, der oft genug seinen eigenen Verursacher verschlinge. Das gibt es, zumal im Jazz, samt dazugehörigem Geniekult. Es ist nur eine Wahrheit unter andern. Denken wir an den grossen verstorbenen Peter Rühmkorf, hinter dessen scheinbar flapsigen Reimen ein ganzes Universum an literarischer Bildung stand. Das eine muss das andere nicht verhindern: die Reflexion nicht die Spontaneität, die Komposition nicht die Improvisation, ein breiter kulturhistorischer Horizont nicht die scharfe individuelle Aussage. ...
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