«Ausserordentlich naiv»
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«Ausserordentlich naiv»

Harvard-Historiker Niall Ferguson gehört zu den führenden Vertretern seiner Zunft. Aus Anlass eines Besuchs in der Schweiz redet er offen über den Rückzug der USA aus der Weltpolitik und die Schwächen von Präsident Obama. Der Ukraine-Konflikt erinnert ihn an die 30er Jahre.

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15.05.2014
Professor Ferguson, wenn Sie heute in die internationale Arena schauen, was beschäftigt Sie am meisten? Mich beunruhigt die Entscheidung von US-Präsident Obama, die Rolle als Weltpolizist abzugeben. Ich würde das als «geopolitisches taper» bezeichnen, also als weltpolitische Mässigung. Diese Haltung ist in den USA populär. Sie wird aber sehr viel schlimmere Konsequenzen nach sich ziehen, als man heute allgemein realisiert. Das wurde bereits deutlich, nachdem die USA im letzten September den Einsatz von Chemiewaffen in Syrien hinnahmen. Die Folgen davon waren eine Eskalation des Bürgerkriegs in Syrien und die Verbreitung von Instabilität in den Nachbarländern. Damit verbunden ist au ...
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