Au, Wei Hui!
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Belletristik

Au, Wei Hui!

So gelungen «Shanghai Baby» war, so misslungen ist ihr neuer Roman. Dafür verströmt die chinesische Autorin viel weibliche Weisheit.

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15.12.2005
Es ist ziemlich schwierig, als Chinesin in New Yorks Chinatown aufzufallen. Wei Hui gelingt dies problemlos. Die zierliche Gestalt steht in ihrem langen, schwarzen, enggeschnittenen Mantel an der Ecke Grand Street/Mulberry Street. Ihr glattes Haar glänzt in der Sonne, der Erdbeermund ist leicht vorgeschoben, und ihre makellose weisse Haut zeigt keinen Anflug der Grossstadtkäsigkeit des Durchschnitts-New-Yorkers. Würde Wei Hui erklären, sie habe eben im Garten eines chinesischen Tempels Grünteeblätter gepflückt, wäre man nicht im Geringsten überrascht. Tatsächlich aber sagt sie einfach: «Hi!» Wei Hui spricht Englisch mit sehr starkem Akzent. Doch in den vier Jahren, die vergangen ...
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