Daten aus West- und Mitteleuropa zeigen in den vergangenen Monaten übereinstimmend, dass Eheschliessungen wieder zugenommen und Scheidungen abgenommen haben. Das ist eigentlich nicht überraschend; die Sozialwissenschaften haben seit langem nachgewiesen, dass in Krisenzeiten, wie wir sie seit längerem erleben, Menschen wieder stärker an Bindungen und Sicherheiten im Privaten interessiert sind – an Etwas, was sie hält und trägt und was verbindlich ist.
Wenn die Welt schon aus den Fugen ist, sollte zumindest das Zuhause ein sicherer Hafen sein. Auch die öffentliche Bewertung von Ehe und Familie hat sich verändert; während der libertäre Zeitgeist in den letzten drei Jahrzehnten beides mit Unfreiheit, «Gefängnis» gar verbunden hat, wird nun wieder auf die positiven Aspekte verstärkt hingewiesen.
So zeigt die Bremer Neurobiologin Nicole Strüber auf , dass eine sichere Bindung in der Familie das Fundament einer gesunden psychischen Entwicklung ist. Jede Gesellschaft profitiere von einem hohen Anteil von fest eingebetteten, sozial kompetenten und bindungsfähigen Menschen. Dabei stellt sich Strüber quer zum Zeitgeist, wenn sie den bedenkenlosen Ausbau öffentlicher Kleinstkinderbetreuung kritisiert.
Auch als Erwachsene profitieren wir von der Familienbindung: Die empirische Forschung hat schon immer belegt, dass Eheleute im Vergleich mit Alleinstehenden signifikant zufriedener, gesünder und länger leben.
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