Im Online-Mediendienst turi2 war am Sonntagmorgen zu lesen: «Lockdown in Deutschland kommt näher, Omnikron-Variante ist schon da.»
Gemeint war die von der WHO mit dem griechischen Buchstaben Omikron (kurzes «o») bezeichnete Corona-Variante B.1.1.529, die in München bei zwei Reisenden aus Südafrika nachgewiesen worden war.
Bei der Bezeichnung «Omnikron» handelt es sich aber nicht um einen Schreibfehler. Sondern um eine Fehlleistung, die nach Freud verborgene Motive enthüllt.
Das Neuwort setzt sich zusammen aus dem lateinischen Präfix omnis (alle, jeder) und dem Namen der griechischen Mythengestalt Chronos, die für den Ablauf der Zeit, auch der Lebenszeit steht.
Mithin bringt die Omikron-Variante eine allgegenwärtige Todesgefahr über uns: Das mutierte Virus könnte «so gefährlich wie Ebola» sein (Weltärztebund-Präsident Frank Ulrich Montgomery). Nichts sei schlimmer «als eine besonders gefährliche Variante in eine laufende Welle hineinzubekommen» (SPD-Kassandra Karl Lauterbach).
Deshalb brauche es «sofortige umfassende Kontaktbeschränkungen», zumal «für Ungeimpfte, auch im Privatbereich» (Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina).
Die südafrikanische Ärztin Angélique Coetzee, die zuerst auf Patienten mit der neuen Omikron-Variante aufmerksam gemacht hat, stellt fest, deren Symptome seien «anders und milder» gewesen als die, die sie zuvor behandelt habe.
Aber was weiss diese Afrikanerin schon über die Omikron-Variante?
Niemand weiss so gut wie die Deutschen, wie gross die Angst zu sein hat.
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