Nach den vorgezogenen Neuwahlen in Deutschland ist zumindest vorläufig die Karriere einiger bekannter Politiker beendet. Dafür könnten andere nun in die erste Reihe vorrücken.
Bei der SPD dürften der aktuelle Verteidigungsminister Boris Pistorius und Lars Klingbeil, Co-Chef der Partei, nun die bestimmenden Figuren innerhalb der Partei werden.
Pistorius, den sich viele in der SPD als Kanzlerkandidat gewünscht hatten, wird voraussichtlich bei den Koalitionsverhandlungen führend dabei sein und auch in der Regierung bleiben. Klingbeil ist kurz nach der Wahl bereits designierter Fraktionschef für die nächste Legislatur.
In den Reihen von CDU und CSU ist Friedrich Merz als nächster Bundeskanzler gesetzt. Sein verlängerter Arm als Oberhaupt der Fraktion dürfte Thorsten Frei, der bisherige Parlamentarische Geschäftsführer der Fraktion, werden.
Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) wird auch als Teil der neuen Regierung gehandelt. Dagegen spricht, dass sein Verhältnis zu Klingbeil als nicht ganz ungetrübt gilt.
SPD-Generalsekretär Matthias Miersch möchte laut ersten Aussagen im Amt bleiben. Nach noch nicht einmal einem halben Jahr in dieser Funktion, so seine Argumentation, sei er kaum der Verantwortliche für die Verluste der Partei.
Friedrich Merz drückt aufs Tempo, was die Koalitionsverhandlungen angeht. Zunächst scheint es ihm aber wichtig, dass die Partnerparteien die interne Machtverteilung regeln.
Nach Medieneinschätzungen stimmt die Chemie zwischen Merz und Pistorius, und Klingbeil gilt als offen für bürgerlichere Standpunkte. Der bisherige Personalkurs deutet an, dass die neue Regierung eingemittet sein soll – mit CDU/CSU-Kräften mit Verständnis für soziale Belange und SPD-Mitgliedern, die nicht ganz links stehen.
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