Sanna Marin ist eine privilegierte Frau.
Die finnische Ministerpräsidentin war bei ihrem Amtsantritt 2019 mit 34 Jahren die jüngste Regierungschefin der Welt, hat eine gesunde Tochter, ist glücklich verheiratet und sieht noch dazu blendend aus.
Man könnte meinen, sie sei von den Göttern geküsst.
Doch Sanna Marin ist unglücklich.
Der Grund: zu wenig Party im Leben.
Die Kritik zu einem geleakten Feiervideo bringt sie gar aus der Fassung.
Bei einer Veranstaltung ihrer Sozialdemokratischen Partei (SDP) kämpfte sie am Mittwoch, schwarz gekleidet, mit den Tränen. Sie erklärte: «In diesen dunklen Zeiten vermisse ich auch manchmal Spass und Freude. Und das involviert bestimmte Arten von Fotos und Videos, die ich nicht sehen will und, ich weiss, auch ihr nicht sehen wollt. Und trotzdem werden sie uns allen gezeigt. Es ist privat, es ist voller Freude und es ist Leben.»
Es zeigt den Grad der Dummheit der öffentlichen Debatte, wenn sie sich für ein völlig verständliches menschliches Bedürfnis nach Ablenkung und etwas Spass entschuldigen muss
— Carlo «Realism, Gedankenfetzen, and Rants» Masala (@CarloMasala1) August 24, 2022
Sanna Marin soll tanzen, so viel sie will, aber der Tränen-Auftritt der Finnen-Chefin offenbart, dass sie schon Luxus-Probleme zum Weinen bringen.
Sie muss schnellstens auf den Boden der Tatsachen zurückfinden.
Stehen ihr doch alle Möglichkeiten offen, mit einem Top-Gehalt ausgerüstet, während andere, weniger privilegierte Frauen nicht diese Freiheit haben.
Die Kommentare auf weltwoche.ch dienen als Diskussionsplattform und sollen den offenen Meinungsaustausch unter den Lesern ermöglichen. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass in allen Kommentarspalten fair und sachlich debattiert wird. Scharfe, sachbezogene Kritik am Inhalt des Artikels oder wo angebracht an Beiträgen anderer Forumsteilnehmer ist erwünscht, solange sie höflich vorgetragen wird. Persönlichkeitsverletzende und diskriminierende Äusserungen hingegen verstossen gegen unsere Richtlinien. Sie werden ebenso gelöscht wie Kommentare, die eine sexistische, beleidigende oder anstössige Ausdrucksweise verwenden. Beiträge kommerzieller Natur werden nicht freigegeben. Zu verzichten ist grundsätzlich auch auf Kommentarserien (zwei oder mehrere Kommentare hintereinander um die Zeichenbeschränkung zu umgehen), wobei die Online-Redaktion mit Augenmass Ausnahmen zulassen kann.
Die Kommentarspalten sind artikelbezogen, die thematische Ausrichtung ist damit vorgegeben. Wir bitten Sie deshalb auf Beiträge zu verzichten, die nichts mit dem Inhalt des Artikels zu tun haben.
Das Nutzen der Kommentarfunktion bedeutet ein Einverständnis mit unseren Richtlinien.
Unzulässig sind Wortmeldungen, die
Als Medium, das der freien Meinungsäusserung verpflichtet ist, handhabt die Weltwoche Verlags AG die Veröffentlichung von Kommentaren liberal. Die Online-Redaktion behält sich jedoch vor, Kommentare nach eigenem Gutdünken und ohne Angabe von Gründen nicht freizugeben. Es besteht grundsätzlich kein Recht darauf, dass ein Kommentar veröffentlich wird. Weiter behält sich die Redaktion das Recht vor, Kürzungen vorzunehmen.