Es ist kalt, sehr kalt in Ottawa, Kanadas Kapitale. Minus 20 Grad. Ungemütlich für Camionneure, sich in den Führerhäuschen ihrer rigs die Nacht um die Ohren zu schlagen.
Wie lange hocken sie schon in den unbequemen Notschlafstätten? Wann werden die Kälte, die Langeweile und die neusten Strafmassnahmen von Premier Trudeau die Trucker zum Rückzug zwingen? Werden sie ausharren, bis die Regierung die Impfpflicht für Lastwagenfahrer aufhebt?
Der Philosoph und Lebensberater Jordan Peterson, mittlerweile einer der weltbekanntesten Kanadier, hat sich auf Youtube gemeldet, um zu den demonstrierenden Camionneuren zu sprechen. Seine Botschaft: «Ihr habt bereits sehr viel erreicht.»
Die Führung der konservativen Oppositionspartei ist zusammengebrochen, Chef O’Toole durch jemanden ersetzt worden, der sich für die Trucker-Anliegen einsetzen will. Vier von Kanadas Provinzen haben eiligst Covid-Massnahmen gestrichen. Die Maskenpflicht wird «in einem vernünftigen Zeitraum» fallen.
Die Protestierenden müssten sich jetzt klar werden, sagt Peterson, was ihr «Kriterium für Zufriedenstellung» sei.
Der Guru wörtlich: «Ich möchte euch alle für eure Sorgfalt und eure Arbeit loben, dafür dass ihr das Erreichte unter schwersten Bedingungen erreicht habt. Auch, dass ihr kühlen Kopf bewahrt auf eine Art, die für die ganze Welt ein Vorbild ist. Ihr habt ohne Gewalt auf erstaunliche Anschwärzung und Provokation geantwortet.»
Jordan Peterson rät den Truckern, sich mit einem «ausreichenden Sieg» zufriedenzugeben und «ohne Gier» vorwärtszugehen, zu einem normgebenden Frieden und zu einer Wiederherstellung der Wirtschaft und zu unserem psychologischen und sozialen Wohlergehen.»
Kanadier sind vernünftig. Sie werden sich einigen.
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