Nun ist es auch durch internationale Vergleiche nach zwölf ausgewählten Kriterien wissenschaftlich nachgewiesen: Das amerikanische Cato-Institut und das kanadische Fraser-Institut setzen die Schweiz in ihrem Human Freedom Index 2023 auf den ersten Rang.
Die Schweiz ist heute nicht nur eines der reichsten Länder, sondern auch das freieste Land der Welt, und das darf auch jene mit Stolz erfüllen, die gegenüber allen Rankings, die immer auf selektiven Statistiken beruhen, eine gesunde Skepsis entwickeln und gute Gründe haben, auch hierzulande einen markanten Schwund an menschlicher Freiheit festzustellen.
Die Schweiz ist ein kleines Binnenland, das keine sprachlich, kulturell und konfessionell homogene Bevölkerung hat, praktisch keine Bodenschätze besitzt und über keine wirtschaftliche Autarkie verfügt. Unsere Zentralregierung ist vergleichsweise schwach und wird durch kantonale und kommunale Instanzen und durch Volksentscheide gebremst.
Es fehlen der Schweiz also die meisten wesentlichen Merkmale, die man im 19. Jahrhundert als Voraussetzung einer erfolgreichen Nation definiert hat.
Möglicherweise sind es ausgerechnet diese bremsenden Elemente, die den Kern unseres Erfolgsgeheimnisses ausmachen. Vielfalt statt Einfalt und eine leistungsbereite Bevölkerung als lernfähiges Humankapital. Dazu kommt der Non-Zentralismus als Bremse gegen immer mächtigere Zusammenschlüsse mit zentralen Bürokratien.
Wir gehen langsamer als viele andere in die falsche Richtung des wirtschaftspolitischen Interventionsstaates, des umverteilenden Sozialstaates und des bevormundenden Daseinsvorsorgestaates, bei dem die Politik Vorrang hat und eine Machtzentrale definiert und durchsetzt, was für alle das Beste sei.
Robert Nef ist Mitbegründer des Liberalen Instituts und Mitglied des Stiftungsrates.
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