Als das Bikini-Bild des israelischen Models Shay Zanco vor kurzem in der Vogue erschien, war klar, dass die Generation Z in die Modewelt eingezogen ist. Denn Shay Zanco, mit 180.000 Insta-Followern, wiegt schätzungsweise doppelt so viel wie Kate Moss, als diese noch im Geschäft war.
Die Vogue-Chefin heisst immer noch Anna Wintour, von deren Abneigung gegen übergewichtige Menschen in ihrem beruflichen Umfeld jeder weiss. Selbst die TV-Milliardärin Oprah Winfrey wurde vor Jahren von ihr zum Abspecken angehalten, bevor man sie auf den Vogue-Titel setze.
Aber Anna Wintour ist inzwischen 72-jährig und klug genug, um zu wissen, dass ohne diversity nichts mehr geht. Shay Zanco wiederum kennt die Erwartungen ihrer Follower. Sie schliesst keine Verträge ab mit Bekleidungsfirmen, die nichts in ihrer Grösse im Sortiment haben «ausser dem, was sie für meinen Fotoshoot extra haben anfertigen lassen».
Die Israelin kennt keine Kompromisse: Als sie für etwas werben sollte, das nicht im Angebot war, sagte sie ab. «Meine dicken Freundinnen sollen Auswahl haben, wenn sie sich schön machen wollen. Das ist nicht zu viel verlangt.»
Mit ihrem selbstsicheren Auftreten sorgt sie bei potentiellen Auftraggebern auch schon mal für Irritation: «Ich fragte sie, ob ich da, wenn ich einfach hingehe, eine Hose kriege, die ich höher als bis zu den Knieen ziehen kann. Sie starrten alle verlegen auf den Tisch.»
Anna Wintour, smart Great Lady of Fashion, begriff, dass sie entweder mitgehen muss – oder gegangen wird.
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