Während sich zwischen Trump und Putin ein Kräftemessen abzeichnet, gibt es aus Hollywood Signale der Entspannung zwischen den beiden Grossmächten. Gestern nominierte die «Academy of Motion Picture Arts and Sciences» zum ersten Mal seit 1978 einen russischen Schauspieler für einen Oscar.
Der «russische Ryan Gosling», wie ihn der amerikanische Regisseur Sean Baker nennt, heisst Juri Borissow und verkörpert in Bakers «Anora» einen angeheuerten Schläger vom Typus «harte Schale, weicher Kern». Der Film «Anora», eine Art russisch angehauchter «Pretty Woman», gewann bereits in Cannes die goldene Palme.
In Russland ist Borissow, 32, ein Star. Er spielte schon den Waffenkonstrukteur Michail Kalaschnikow und war letztes Jahr in der hocherfolgreichen Verfilmung von Bulgakows Klassiker «Der Meister und Margarita» zu sehen. Ab Mitte Februar spielt er Nationaldichter Aleksander Puschkin.
Seine «Anora»-Filmpartnerin Mikey Madison, die ebenfalls für einen Oscar nominiert ist, hat nur gute Worte für Borissow übrig. «Ich hatte mir den Knöchel verstaucht und mir den Nagel meines kleinen Fingers abgebrochen, und er war derjenige, der meinen Knöchel verband, mir Medikamente besorgte und meinen Nagel jeden Morgen und Abend mit medizinischem Kleber klebte. Er trug die kleine Flasche in seiner Jogginghosentasche mit sich herum», sagte Madison über die Dreharbeiten mit Juri Borissow im November in der Los Angeles Times.
Die Oscar-Verleihungen 2025 finden in der Nacht auf den 3. März statt. Der letzte russische Nominierte von 1978 war übrigens der Balletttänzer Mikhail Baryshnikov. Der Film hiess «The Turning Point».
Die Kommentare auf weltwoche.ch dienen als Diskussionsplattform und sollen den offenen Meinungsaustausch unter den Lesern ermöglichen. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass in allen Kommentarspalten fair und sachlich debattiert wird. Scharfe, sachbezogene Kritik am Inhalt des Artikels oder wo angebracht an Beiträgen anderer Forumsteilnehmer ist erwünscht, solange sie höflich vorgetragen wird. Persönlichkeitsverletzende und diskriminierende Äusserungen hingegen verstossen gegen unsere Richtlinien. Sie werden ebenso gelöscht wie Kommentare, die eine sexistische, beleidigende oder anstössige Ausdrucksweise verwenden. Beiträge kommerzieller Natur werden nicht freigegeben. Zu verzichten ist grundsätzlich auch auf Kommentarserien (zwei oder mehrere Kommentare hintereinander um die Zeichenbeschränkung zu umgehen), wobei die Online-Redaktion mit Augenmass Ausnahmen zulassen kann.
Die Kommentarspalten sind artikelbezogen, die thematische Ausrichtung ist damit vorgegeben. Wir bitten Sie deshalb auf Beiträge zu verzichten, die nichts mit dem Inhalt des Artikels zu tun haben.
Das Nutzen der Kommentarfunktion bedeutet ein Einverständnis mit unseren Richtlinien.
Unzulässig sind Wortmeldungen, die
Als Medium, das der freien Meinungsäusserung verpflichtet ist, handhabt die Weltwoche Verlags AG die Veröffentlichung von Kommentaren liberal. Die Online-Redaktion behält sich jedoch vor, Kommentare nach eigenem Gutdünken und ohne Angabe von Gründen nicht freizugeben. Es besteht grundsätzlich kein Recht darauf, dass ein Kommentar veröffentlich wird. Weiter behält sich die Redaktion das Recht vor, Kürzungen vorzunehmen.