«Privatschulen werden in der Schweiz immer beliebter», titelte SRF Anfang Woche. Innerhalb der letzten zehn Jahre habe die Anzahl Privatschulen um über die Hälfte zugenommen, heisst es im Online-Beitrag.
«Warum sind Privatschulen plötzlich für viele Eltern attraktiv?», fragt SRF. Genannt werden «bessere Betreuung, weniger Leistungsdruck, individuellere Förderung und kleinere Klassen».
Und die Kritik an der Volksschule betreffe «Lehrplan 21, integrative Klassen, Lehrermangel und ständig wechselnde Lehrer». Mit anderen Worten: Es handle sich lediglich um systemische und politische Probleme. Die Schulen selbst und die Lehrer werden aus der Verantwortung genommen.
Ein Blick in die Medienlandschaft der letzten Monate offenbart, dass die einzelnen Schulen und Lehrer sehr wohl zur Abwanderung in Richtung Privatschulen beitragen.
Die Volksschule war jüngst aufgrund der kläglichen Pisa-Resultate, der Abschaffung von Noten sowie der «Gendertage» in den Schlagzeilen. Kurz: Leistungsfeindlichkeit. Hinzu kommen Dauerbrenner wie der Kreuzzug gegen Hausaufgaben, Selbstdegradierung des Lehrers zum «Begleiter» sowie politische Beeinflussung im Unterricht. All dies wird weder vom Curriculum noch von der Politik vorgeschrieben. Zumindest nicht explizit.
Während die Bildungspolitik den Leistungsabbau seit Jahren auf der strukturellen Ebene vorantreibt, leisten Schulen und Lehrer im Operativen einen erheblichen Beitrag dazu. Wenn die staatlich besoldeten Journalisten dies nicht ansprechen, werden sich die staatlich besoldeten Lehrer nicht bessern.
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