Nach der Friedensdemonstration von «Mass-voll!» am Samstag in Bern beklagte sich SRF-«Arena»-Moderator Sandro Brotz, dass der Kampfaufruf «Harus» der Schweizer Frontenbewegung aus der Nazizeit «ungestraft vor dem Bundeshaus an einer sogenannten Friedensdemonstration ertönt». Das sei «unsäglich», so sein Verdikt.
„Harus“ war der Kampfruf der schweizerischen Frontenbewegung zur Nazizeit. Dass dieser Ruf nun 2023 ungestraft vor dem Bundeshaus an einer sogenannten „Friedensdemo“ ertönt, ist unsäglich.
(via @farbundbeton @marko_kovic)— Sandro Brotz (@SandroBrotz) March 12, 2023
Brotz zitierte dabei einen anonymen Twitter-User («Farbundbeton»), der die Sache skandalisiert.
Die #Trychler mit Harus Rufen. pic.twitter.com/vKL3UAdqQG
— Die Betonmalerinnen (@farbundbeton) March 11, 2023
Was Brotz bei seiner voreiligen Verurteilung durch die Lappen ging, ist, dass die Frontenbewegung den Gruss vom eidgenössischen Schlachtruf ableitete.
So taucht der Begriff auch schon in einem Gedicht des Schweizer Mundart- und Heimatdichters Meinrad Alois Lienert auf – der 1933, also noch vor der Frontenbewegung, verstarb. Heute kommt der alteidgenössische Begriff sogar auch in Kreuzworträtseln vor.
Wie ein Trychler auf Anfrage mitteilte, bezog man sich auf die ursprüngliche Bedeutung des Rufes.
Von Extremismus war keine Spur – zumindest nicht bei den Friedensdemonstranten.
Der digitale Nazi-Jäger «Farbundbeton» fällt nämlich immer wieder damit auf, dass er linksradikale Gewalt verherrlicht.
Haha,wisst ihr noch die Action am 06. Oktober 2007 in Bern?
Könnten wir ruhig wiederholen.
— Die Betonmalerinnen (@farbundbeton) February 1, 2022
Unsäglich, um es mit Brotz zu halten.
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