«Honestly, fuck you Mr. Trump», so der Kommentar von SP-Co-Präsident Cédric Wermuth zum Eklat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj. Das war schon primitiv, unverhältnismässig und unangebracht genug. Ehrlich gesagt, hat man einmal mehr nicht den Eindruck, dass Wermuth die politische Reife hat, die man von einem Vertreter einer Bundesratspartei erwarten kann.
Nun hat er im letzten Sonntalk von Telezüri nachgelegt, nachdem ihn der Moderator zu seiner unstatthaften Reaktion auf den Streit im Weissen Haus befragte.
In vollem Ernst gab der SP-Co-Präsident folgendes zur Antwort: Donald Trump und seine Regierung hätten ganz klar entschieden, dass der Hauptfeind unsere Lebensweise in Europa sei, nämlich Rechtsstaat, Demokratie und Freiheit. Er sei bereit, diese Werte mit aller Kraft zu bekämpfen und eine Allianz mit Oligarchen und Autokraten, mit Moskau, einzugehen, gegen die Ukraine, die sich verteidige. Er sei enttäuscht über die Haltung von der Mitte-rechts-Mehrheit im Bundesrat, die Versuche, die Schweiz als Brückenkopf für die Neofaschisten in Washington zu positionieren, welche Europa spalten wollten. Und weiter: «Schweigen, nichts machen, sich anbieten, um noch mehr Profit zu machen, statt hinzustehen und Demokratie und Souveränität zu verteidigen», polterte er in der Sendung drauflos.
Was für ein Unsinn.
Seine Vorwürfe sind derart absurd und überdreht, dass man sich fragen muss, in welchem Universum Wermuth lebt. Hat er nicht mitbekommen, dass sich Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter leider auf der Seite der EU-Mitgliedsländer positioniert hat? Hat er verstanden, dass ohne die USA nur schon ein Waffenstillstand in der Ukraine nicht möglich sein wird?
Es ist vielleicht auch sinnvoll, wenn wir uns nicht die ganze Welt zum Feind machen, wie das die Linke seit Jahren versucht. Man erinnere sich zum Beispiel an den kindischen Auftritt von SP-Nationalrat Fabian Molina in Taiwan – nur um unseren Wirtschaftspartner China zu brüskieren?
Nun attackiert Wermuth die USA, während Russland für die Linke ohnehin der grosse Satan ist.
Wahrscheinlich sollen wir nur noch mit der EU Handel treiben, die uns seit Jahren erpresst und drangsaliert.
Wermuth ist ein typischer Lifestyle-Linker, der eine offene, tolerante Gesellschaft einfordert, aber mit Andersdenken oft eine erschreckende Intoleranz an den Tag legt. Das erklärt die Aggression gegen Politiker wie US-Präsident Trump, die sich ausserhalb seines linksliberalen Weltbilds bewegen.
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