Ein Siebtel der Welt ist am Hungern, ein Zehntel der Welt auf der Flucht. Instrumentalisierte Wissenschafter drohen dieser Welt, in der Glut der Klimaänderung vor der Auslöschung zu stehen. Ausweglose Kriege toben an allen vier Enden des Planeten.
Der Koloss Bürokratie hat es im westlichen Teil unserer Welt geschafft, die Demokratie mit ihrer Heuchelei auszuschalten. Politische Korrektheit hat die zehn Gebote abgelöst. Das Recht auf freie Meinungsäusserung ist nur noch Sünde der Vergangenheit, zum Grund von staatlicher Verfolgung geworden. Die freie Rede wurde in Hass und Hetze umgetauft.
Ab dem Januar sitzt im Weissen Haus einer, der diesen destruktiven Lauf unserer Welt korrigieren möchte. Donald Trump, 78 Jahre alt.
Furchtlos hält er den unsympathisch frisierten Kopf ins alles verschlingende Maul des tiefen Staats. Versucht damit, die Geschichte der Menschheit mehr zu verändern, als es ein dritter Weltkrieg vermögen möchte.
Es geht längst nicht mehr um links oder rechts. Es geht nur noch um Argumente für die Macht. Technologie, Fortschritt haben es geschafft, dass ein Arbeitender zwei ihn kontrollierende Beamte füttern kann. Einer im System, einer im das System lenkenden Apparat: dem Staat.
Dieses System ist natürlich nicht zu bezahlen, es funktioniert dennoch, denn es finanziert sich mit Schulden zulasten der nächsten Generationen. So einfach ist das.
Donald Trump glaubt, dass er diese selbstmörderischen Automatismen ändern kann. Was für ein Narr!
Er hätte vielleicht eine Chance, wenn er die vierte Macht im Staat unter Kontrolle bringen könnte. Die Medien. Das wird er nicht schaffen. Die vierte Macht im Staat ist dank Entwicklung und Fortschritt längst zum vierten Bataillon des Staats geworden. Ihre geifernden Soldaten sind zukünftige Staatsangestellte, denn im Staat mit seinen unproduktiven Mechanismen liegen die einzigen Zukunftsaussichten einer Gilde, die sich längst in der moralischen Belehrung verloren hat. Vom Medium, Mittler zwischen Produktion und Kontrolle, zum Lautsprecher der neuen Religion, Staat ist Gott geworden.
Wir alle sind Zeugen dieses weltverändernden Ringens, das keine Chance hat. Spannend. Interessant. Voller Versprechen.
Doch leider erleben wir ganz einfach eine 2500 Jahre alte Wiederholung der Geschichte: Sisyphos. Der Kerl, der Gott versuchte. Zur Strafe dazu verurteilt wurde, einen Felsbrocken auf die Spitze eines Berges zu rollen. Und immer dicht unter der Spitze erleben musste, wie der Felsbrocken seinen Händen entglitt, wieder ins Tal hinunterrollte, wo er von neuem mit seiner mühsamen Arbeit beginnen musste.
Trumps strafender Gott heisst nicht mehr Zeus, die Medien nicht mehr Hermes. Er heisst Bürokratie. Viel stärker als alle im Hades.
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