Zuerst hat er den Plan empört zurückgewiesen. Jetzt sagt er ja zu dem von US-Präsident Trump vorgeschlagenen Abkommen über die Rechte an ukrainischen Bodenschätzen.
Der Zustimmung ging ein langes Ringen voraus. Zum Durchbruch ist es gemäss Medienberichten gekommen, als Trump von seinen Maximalforderungen abgerückt ist.
Demnach wurde Trumps Forderung fallen gelassen, dass die Ukraine die Gewinne aus ihren natürlichen Ressourcen dazu verwendet, den Vereinigten Staaten 500 Milliarden Dollar für deren Unterstützung im Krieg gegen Russland zu zahlen.
Stattdessen wird Kiew 50 Prozent der Mittel beisteuern, die durch die künftige Erschliessung von Mineralien eingenommen werden, wie aus einem Entwurf des Abkommens hervorgeht, der der Financial Times vorliegt.
Die USA erhalten keine Rechte an der bestehenden Öl- oder Gasproduktion der Ukraine.
Sicherheitsgarantien gegen erneute militärische Aggressionen von aussen sind in dem Vertrag nicht explizit enthalten. Sie hätten weitaus günstigere Bedingungen ausgehandelt, erklärten ukrainische Beamte jedoch. Das Abkommen stelle eine Möglichkeit dar, die Beziehungen zu den USA zu erweitern, um die Aussichten der Ukraine nach drei Jahren Krieg zu verbessern.
Die Waffenlieferungen der USA an die Ukraine würden fortgesetzt, «bis wir eine Einigung mit Russland erzielt haben», erklärte Trump vor der Presse.
Trumps Finanzminister Scott Bessent bezeichnete das Abkommen als einen Win-win-Deal, der den Ukrainern Frieden und wirtschaftliche Sicherheit und die US-Steuerzahler entlasten werde. Das Abkommen sei Trumps Idee. Er habe dafür den Friedensnobelpreis verdient.
Bereits diesen Freitag soll Selenskyj nach Washington D. C. reisen, um den Vertrag zu unterzeichnen.
Die Unterzeichnungszeremonie wäre ein persönlicher Erfolg für Selenskyj, der auf ein persönliches Treffen mit Trump gedrängt hat. Trump zog es vor, zuerst mit Moskau Verhandlungen über die Beendigung des Krieges aufzunehmen.
Ein erheblicher Teil der ukrainischen Mineralien liegt in dem Gebiet, das Russland nach seiner Invasion okkupiert hat. Was mit diesen Reserven geschieht, ist nicht klar.
Trump bestritt, mit Putin über den Zugang zu Mineralien in von Russland kontrollierten Gebieten gesprochen zu haben.
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