Nett, empathisch, lässig: So beschreiben Medien Robert Habeck, den Ex-Bundeskanzlerkandidaten der Grünen, gern. Seine gefilmten Ausflüge in die Philosophie am Küchentisch haben sie schwer beeindruckt.
Habeck hat sich auch entsprechend vermarktet. Was spontan wirken sollte, ist ein ausgeklügelt ausgearbeitetes Image. Leicht verstrubbeltes Haar, Andeutung eines Bartschattens, offenes Hemd statt Krawatte: So hat er sich im Wahlkampf als Traumschwiegersohn der Republik und Gegenentwurf zum typischen Politiker inszeniert.
Nur dass Habeck in Wahrheit natürlich durch und durch Politiker ist. Er war immerhin jahrelang Vizekanzler von Deutschland.
Nach der deutlichen Klatsche für die Grünen hat er es nun aber gesehen und angekündigt, von der politischen Bühne abzutreten.
Seither laufen auf X die Leitungen heiss. Dort herrscht ein regelrechtes Gewinsel und Gebettel der Habeck-Anhänger, er möge die grüne Bewegung nicht im Stich lassen und bleiben.
Das gipfelt in einer Unterschriftensammlung auf der Plattform der linken Kampagnenorganisation Campact. Dort erreicht die Heldenverehrung einen neuen Höhepunkt in Form eines offenen Briefs an Robert Habeck.
Es brauche «Führungspersönlichkeiten» wie ihn, «Europa und die Welt» brauche Habeck, er sei ein «Hoffnungsträger», weil er sich dem «zynischen und entmenschlichten Diskurs» widersetze.
75.000 Unterschriften peilt die Habeck-Rückholaktion an, und das wird sie schon bald erreicht haben.
Die Unterzeichner scheinen sich nicht die Frage zu stellen, warum die angebliche Führungserfahrung von Robert Habeck in einer miserablen Regierungsbilanz mündete. Und warum nicht nur Deutschland, sondern sogar der Rest der Welt einen Mann brauchen soll, der als Wirtschaftsminister auf ganzer Linie versagt hat.
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