Die fünf bis sechs Millionen Muslime in Deutschland geniessen je nach ihrem Aufenthaltsstatus volle Bürgerrechte. Dazu gehört die Religionsfreiheit, und das ist auch gut so.
Gleichwohl darf und muss man sorgenvoll betrachten, wie die islamische Religion die Menschen prägt: Die weitaus meisten Messerangriffe in Deutschland verüben muslimische Täter. Ein weit überproportionaler Teil der Männer, die wegen Gewalttaten in deutschen Gefängnissen sitzen, ist muslimischen Glaubens. Muslime leben in Deutschland zu einem weitaus höheren Prozentsatz als andere Migrantengruppen von staatlichen Sozialtransfers, und bei der durchschnittlichen Bildungsleistung bilden muslimische Kinder in deutsche Schulen das Schlusslicht.
Kein einziges muslimisches Land auf der Welt ist eine funktionierende Demokratie im westlichen Sinn. Selbst Türken, die seit Jahrzehnten in Deutschland leben, haben in der Türkei zu zwei Dritteln den autoritären Halbdiktator Erdogan gewählt.
Vor diesem Hintergrund gibt es in Deutschland keinen Anlass, dass staatliche Stellen oder Amtsträger muslimische Festtage besonders feiern oder hervorheben.
In allen muslimischen Ländern würde man es als Zumutung empfinden, staatlicherseits christliche Feiertage wie Weihnachten, Ostern oder Pfingsten besonders hervorzuheben. Auch die Religionsfreiheit von Christen wird in der muslimischen Welt dort immer stärker gefährdet, wo es überhaupt noch christliche Minderheiten gibt.
Deshalb sind aktuelle Aufrufe, dass deutsche Städte sich zum Ramadan festlich schmücken sollen, bestenfalls naiv, vor allem aber verlogen. Sie gehen nämlich implizit von einer Gleichsetzung des Islams mit dem Christentum aus, die inhaltlich in keiner Weise trägt und politisch durchaus gefährlich ist.
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