Die Schweiz konnte inmitten des mörderischen Ersten und des Zweiten Weltkrieges Frieden, Souveränität, Freiheit und Demokratie wahren. Das wirkt wie ein Wunder, war aber nur dank der strikten Einhaltung der bewährten schweizerischen Neutralität, also der dauernden, bewaffneten und umfassenden Neutralität, möglich.
So wurde die Schweiz nicht angegriffen. Damit das auch in Zukunft gelingt, muss dies auch künftig so gehandhabt werden. Nur eine strikte Einhaltung der schweizerischen Neutralität ist glaubwürdig, vertrauenswürdig, verlässlich.
Das Ausland weiss dann, dass wir unter allen Umständen und für alle Zeiten mit allen Mitteln für die Unparteilichkeit einstehen – ausser wenn die Schweiz angegriffen würde.
Die schweizerische Neutralität ist keine gewöhnliche Neutralität, wie sie zum Beispiel Schweden und Finnland kannten. Diese war nicht dauernd, sondern von Fall zu Fall, und auch nicht umfassend, was heisst: nichtmilitärische Zwangsmittel waren mit ihrer Neutralität vereinbar.
Österreichs Neutralität, die ja 1955 von den alliierten Siegern des Zweiten Weltkriegs nach dem Schweizer Vorbild durchgesetzt wurde, ist durch den Beitritt Österreichs in die EU ausser Kraft gesetzt worden. Denn für ein EU-Mitglied ist eine umfassende Neutralität nicht möglich.
Alle kriegführenden Mächte im Ersten und im Zweiten Weltkrieg wussten, dass unser Land zwar nicht auf ihrer Seite stand, aber auch nicht auf jener ihrer jeweiligen Feinde. Und sie wussten auch, dass der Eintrittspreis dank einer entschlossenen Armee und dem Widerstandswillen des Volkes im Falle eines Einmarsches allzu hoch gewesen wäre. Leider hat die Schweizer Regierung im Ukraine-Krieg die schweizerische Neutralität verletzt. Die Schweiz ist zur Kriegspartei geworden. Hoffentlich findet sie wieder zur bewährten Neutralität zurück – und damit zum Frieden.
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