Auf perfide Weise betreibt die Hamas psychologische Kriegsführung , indem sie nicht nur die Geiseln quält, sondern auch deren Angehörige. So verweigert sie etwa die frühzeitige Bekanntgabe der Namen der Geiseln, die im Rahmen eines Abkommens freigelassen werden sollen. Stattdessen werden die Identitäten erst wenige Stunden vor der Freilassung kommuniziert, ohne aber Angaben zum Zustand der Betroffenen zu machen. Angehörige müssen dadurch bis zum letzten Moment in Ungewissheit leben, ob ihre Lieben überhaupt noch am Leben sind.
Darüber hinaus inszeniert die Hamas Übergaben in makaberer Weise. Bei der jüngsten Freilassung versammelten sich uniformierte Terroristen und eine grosse Menge Menschen um die Fahrzeuge, hämmerten auf die Karosserie oder kletterten auf die Dächer der Fahrzeuge.
36,000 wild men beasts
Vs
3 girls
Press ❤️ if you are with the girls
— Steven (@nogulagsagain) January 20, 2025
Eine soeben freigelassene Geisel berichtete, sie habe Todesangst verspürt, als sich die Bewaffneten und die Menschenmenge am Übergabepunkt drängten.
Sie können einfach nicht genug davon bekommen, Frauen zu quälen. Sie müssen es bis zur letzten Sekunde auskosten. Das ist der Abschaum, für den man hier auf die Straße geht. @Jakob_Reimann @KeremSchamberg @hahauenstein pic.twitter.com/4yw2gNf3fr
— Jan Fleischhauer (@janfleischhauer) January 19, 2025
Die Szenen waren freilich fürs Fernsehpublikum bewusst manipuliert. Durch gezielt eingesetzte Kameraperspektiven wurden die Menschenmengen grösser dargestellt, als sie tatsächlich waren. Luftaufnahmen vermittelten ein realistischeres Bild als die Nahaufnahmen, die weltweit verbreitet wurden. Mit diesem Trick wollte die Hamas ihre Macht demonstrieren und gezielt Propaganda betreiben.
Many Palestinians in Gaza are posting this photo to expose Hamas's manipulation of camera angles to overstate/inflate its supposed level of support. I said repeatedly that Hamas is going to pay, manipulate, & herd young men & boys into "victory" celebrations & hostage handovers. pic.twitter.com/OIHX6Na4cx
— Ahmed Fouad Alkhatib (@afalkhatib) January 20, 2025
Die Inszenierung der Übergabe wurde bis ins Detail geplant. Den freigelassenen Frauen, die nach 471 Tagen nach Hause konnten, überreichte die Hamas «Geschenktüten». Diese enthielten unter anderem Fotos aus der Zeit ihrer Gefangenschaft und «Zertifikate», die das Logo der Izz-ad-Din-al-Qassam-Brigaden trugen, dem bewaffneten Arm der Hamas.
Ob die Frauen wirklich Wert legen auf Souvenirs, die sie an ihre dunkle Zeit erinnern?
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