Der Basler Jason Joseph stand als erster Schweizer überhaupt in einem Sprint-WM-Final der Männer und lief auf den grandiosen siebten Platz.
Im Interview mit dem SRF-Reporter Paddy Kälin brachte der 24-jährige Athlet mit karibisch-schweizerischen Wurzeln dann jedoch vor allem seinen Frust darüber zum Ausdruck, keine Medaille für die Schweiz gewonnen zu haben. Denn nichts weniger als dies sei er seinem Land schuldig, das er an diesem internationalen Anlass repräsentiere. «Wir gehören aufs Podest. Es gibt nichts, was nicht möglich ist!»
SRF-Reporter Kälin versuchte noch, Joseph von seinen patriotischen Anwandlungen abzubringen, und meinte, ob er sich da nicht etwas viel Druck auflaste. «Man muss doch vor allem mit Jason Joseph rechnen – und nicht gerade mit dem ganzen Land.»
Fehlanzeige!
Joseph blieb hartnäckig und beharrte darauf, für sein Land anzutreten und nicht vor allem für sich selbst. «Doch, doch, doch! Schlussendlich habe ich die Schweizer Flagge auf meiner Brust.»
Was diesen Moment so bemerkenswert macht, ist der Kontrast zu anderen Sportlern, insbesondere zu den mit Geld und Einschaltquoten überhäuften Stars der Fussball-Nati, denen es schon bei der Schweizer Landeshymne regelmässig die Sprache verschlägt.
Mit seinem Statement sorgte Joseph für einen ersten grossen Gänsehaut-Moment in Budapest – und hat mit Sicherheit ein paar neue Fans dazugewonnen.
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