In der EU-«Wertegemeinschaft» jagt ein Verbot das nächste.
Gerade meldete die NZZ, dass nun auch Kaffeekapseln verboten werden sollen. Doch anstatt klarzustellen, dass nur in Diktaturen die Obrigkeit den Untertanen vorschreibt, wie sie ihren Kaffee zuzubereiten haben, tappt das Qualitätsblatt in die Falle und verweist darauf, dass Kapseln «besser als ihr Ruf» seien – 1 zu 0 für die Bürokraten zu Brüssel!
Der fixe Punkt, mit dem Archimedes die Erde aus den Angeln zu heben versprach, ist für Brüssel und viele andere westliche Regierungen die Umweltverträglichkeit oder der ominöse ökologische Fussabdruck. Dem hat sich alles unterzuordnen. Persönliche Freiheit, Eigentumsfreiheit, Vertragsfreiheit – es gibt bald nichts mehr, wo der Staatsapparat nicht an unserer Stelle entscheidet.
Wenn wir jedes Produkt, vom Kinderspielzeug über Haushaltsgeräte bis hin zu den Produkten der Körperpflege und des Genusses von – nicht gewählten – Funktionären in erlaubt und verboten kategorisieren lassen, läuft das auf eine Bevormundung und Infantilisierung der Bevölkerung hinaus. Von zwei Produkten hat immer eines die bessere Öko-Bilanz. Beim Gedanken, was sich auf diese Weise alles verbieten liesse, wird einem übel.
Es muss einer freien Marktwirtschaft möglich sein, Kaufentscheide aufgrund verschiedener Gründe zu fällen. Und, ja, diese dürfen auch vollkommen subjektiv sein. So bieten die bunten Kaffeekapseln beispielsweise Wahlmöglichkeiten für Gäste, und sie reduzieren den Reinigungsaufwand beträchtlich. Andererseits geht ihnen der wunderbare Geruch ab, der die Wohnung bei Verwendung der altehrwürdigen Moka Napoletana erfüllt.
Freiheit bedeutet in erster Linie die Freiheit, subjektive Entscheide zu fällen.
Wer dieses Recht an Brüssel abtritt, wird am Ende als Sklave leben.
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