Die EU spannt Ungarn auf die Folterbank: 7,5 Milliarden Euro an Kohäsionsmitteln sollen dem Land vorenthalten werden, wenn nicht das ganze System der Strafverfolgung in korruptionsverdächtigen Fällen komplett umgebaut wird.
Auch auf rund sechs Milliarden Euro aus dem Covid-Wiederaufbaufonds wartet Ungarns Präsident Viktor Orbán vergeblich. Das Geld soll erst kommen, wenn das ganze Justizsystem umgebaut wird.
Auch Polen wird bestraft: Das Land, das Milliarden Euro für die Bewaffnung der Ukraine ausgibt, bekommt immer noch keinen Cent aus dem Covid-Fonds.
Anders als Rumänien, eines der korruptesten Länder in Europa. Aber es betet immer brav nach, was die EU vorbetet.
Und anders als die Ukraine, ebenfalls notorisch korrupt: Sie soll im Schnellverfahren EU-Mitglied werden.
Dass hier mit zweierlei Mass gemessen wird, liegt auf der Hand.
Derzeit kursiert im Internet ein virales Video von Ursula von der Leyen: Da äussert sie sich zu den Wahlen in Italien, wo die Rechtsparteien siegen dürften. «Lass uns sehen was passiert», sagt sie. «Wenn die Dinge in eine schlechte Richtung gehen, haben wir Werkzeuge» – und verweist auf «Polen und Ungarn».
Deutlicher kann man es kaum sagen: Wenn die Wähler falsch entscheiden, ist die EU gerne bereit, das jeweilige Land zu bestrafen.
Die Kommentare auf weltwoche.ch dienen als Diskussionsplattform und sollen den offenen Meinungsaustausch unter den Lesern ermöglichen. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass in allen Kommentarspalten fair und sachlich debattiert wird. Scharfe, sachbezogene Kritik am Inhalt des Artikels oder wo angebracht an Beiträgen anderer Forumsteilnehmer ist erwünscht, solange sie höflich vorgetragen wird. Persönlichkeitsverletzende und diskriminierende Äusserungen hingegen verstossen gegen unsere Richtlinien. Sie werden ebenso gelöscht wie Kommentare, die eine sexistische, beleidigende oder anstössige Ausdrucksweise verwenden. Beiträge kommerzieller Natur werden nicht freigegeben. Zu verzichten ist grundsätzlich auch auf Kommentarserien (zwei oder mehrere Kommentare hintereinander um die Zeichenbeschränkung zu umgehen), wobei die Online-Redaktion mit Augenmass Ausnahmen zulassen kann.
Die Kommentarspalten sind artikelbezogen, die thematische Ausrichtung ist damit vorgegeben. Wir bitten Sie deshalb auf Beiträge zu verzichten, die nichts mit dem Inhalt des Artikels zu tun haben.
Das Nutzen der Kommentarfunktion bedeutet ein Einverständnis mit unseren Richtlinien.
Unzulässig sind Wortmeldungen, die
Als Medium, das der freien Meinungsäusserung verpflichtet ist, handhabt die Weltwoche Verlags AG die Veröffentlichung von Kommentaren liberal. Die Online-Redaktion behält sich jedoch vor, Kommentare nach eigenem Gutdünken und ohne Angabe von Gründen nicht freizugeben. Es besteht grundsätzlich kein Recht darauf, dass ein Kommentar veröffentlich wird. Weiter behält sich die Redaktion das Recht vor, Kürzungen vorzunehmen.