Die Wiesn – ausserhalb Bayerns auch gern Oktoberfest genannt – ist schon lange kein rein bayerisches Ereignis mehr, sondern hat sich in den letzten Jahren zu einem globalen Volksfest entwickelt, zu dem nicht nur Italiener, Engländer, Amerikaner und Australier anreisen, sondern, wie man seitens der Festleitung stolz verkündete, verstärkt auch Inder.
Insgesamt besuchten heuer 6,7 Millionen Menschen das Volksfest auf der Münchner Theresienwiese. Man trank 7 Millionen Mass. Oder anders ausgedrückt: Weniger Menschen haben mehr getrunken. Und mehr Geld bezahlt. Eine Mass (auf Hochdeutsch: ein Liter) kostete zwischen 13,60 und 15,30 Euro.
Wie viele Hendl und Ochsen für die grosse Gaudi ihr Leben lassen mussten, ist noch nicht veröffentlicht. Dafür gab das Fundbüro bekannt, dass man 3500 Fundstücke beherberge. Darunter sechzehn Lederhosen, diverse Paar Damenschuhe und fünf Eheringe – wovon drei immerhin wieder abgeholt wurden.
Die Partner der Besitzer der beiden anderen Eheringe mögen sich damit trösten, dass die Kriminalbilanz in diesem Jahr überaus erfreulich war. «Das Oktoberfest war in diesem Jahr besonders entspannt», so Festleiter Clemens Baumgärtner (CSU). Und auch die Polizei bilanzierte: «Es war eine friedliche Wiesn. Und es war eine sichere Wiesn.»
In Zahlen bedeutet das: Die Zahl der Straftaten sank um rund 25 Prozent. Angezeigt wurden 706 Delikte. Kapitalverbrechen wie Totschlag oder Raub wurden nicht verzeichnet. Bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung gab es ebenfalls einen Rückgang auf 56 Delikte. Dabei handelte es sich in den überwiegenden Fällen um sexuelle Belästigungen und um «Upskirting», also ungebetene Intim-Aufnahmen. In 133 Fällen kam es zu Anzeigen gegen das Betäubungsmittelgesetz – überwiegend im Zusammenhang mit Kokain.
Das alles ist einem ausgefeilten Sicherheitskonzept und einer nicht übertrieben massiven, aber deutlichen Polizeipräsenz zu verdanken. Vor dem Hintergrund der internationalen Lage und der Messerattacken der letzten Monate wurden die Eingangskontrollen noch einmal intensiviert. Dies im Zusammenhang mit den hohen Priesen und der fröhlichen, positiven Stimmung sorgt dafür, dass die Wiesn für Leute, die auf Krawall aus sind, nicht besonders attraktiv ist. «Ein Prosit der Gemütlichkeit!»
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