Man sollte meinen, dass nichts die Augen für die Realität besser öffnet als ein Krieg: Was ist realistischer als Tod und Zerstörung?
Doch bei Europäern und Ukrainer ist drei Jahre nach Beginn des Ukraine-Krieges das Gegenteil der Fall: Sie blenden die Realität immer mehr aus.
Zum Jahrestag ist die EU-Führung samt allerlei Premierministern nach Kiew gepilgert, um die Ukraine unverbrüchlicher Solidarität zu versichern.
Leider können sie die Worte nicht mit Taten unterfüttern. Realität ist, dass die USA müde sind, weiter gute Dollars in einem Fass ohne Boden zu versenken, und dass Europa den Big Spender nicht ersetzen kann.
In Kiew überrascht Präsident Wolodymyr Selenskyj derweil mit einem weltfremden Vorschlag: Er sei bereit, zurückzutreten, wenn sein Land dafür in die Nato aufgenommen werde.
Realität ist, dass ein Nato-Beitritt längst vom Tisch ist. Und ein Rücktritt ist gar nicht nötig: Die ukrainischen Wähler würden Selenskyj sowieso aus dem Amt fegen.
Zu Realpolitik gehört Realismus. Daher ist es nur realistisch, wenn Donald Trump den Krieg ohne Realitätsverweigerer beenden will.
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